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Synfuels = synthetisch hergestellte Kraftstoffe (XtL)

Synfuels sind für PKW keine Lösung. Diese benötigen je nach Art der Herstellung entweder gigantische Anbauflächen (BtL = Biomass to Liquid) oder klimaschädliches Erdgas (GtL = Gas to Liquid) oder bei Synfuels die aus Wasserstoff und Co2 hergestellt werden (PtL = Power to Liquid), 7-10x so viel Energie wie ein Elektroauto für die selbe Strecke benötigt. Deswegen sind sie dementsprechend auch bis zu 5x so teuer.  Unter 4 Euro/Liter wird man den Preis nicht drücken können, wenigstens nicht in absehbarer Zukunft. Und wir müssten versuchen pro Tag 14 Milliarden Liter Sprit zu ersetzen. Sauber sind sie ausserdem auch nicht, nur "etwas sauberer". Da kommen immer noch jede Menge krebserregende Abgase aus dem Auspuff und man benötigt auch immer noch einen Katalysator, der sich ja bekanntlich mit der Zeit und Hitze auflöst und seine Metalle an die Umwelt abgibt.

Und man muss immer noch ineffizient etwas im einem Motor verbrennen. Der Gesamtwirkungsgrad von Synfuels liegt bei ca. 13%, der Rest ist Abwärme und Gestank. Das Elektroauto kommt auf 73%. So viel von der Energie kommt tatsächlich auch am Rad an, wenn man alle Vorketten beachtet.

Evtl. sind Synfuels aber für Flugzeuge oder Schiffe interessant. Busse und LKW können auch wunderbar elektrisch fahren. Und NEIN, so viele Frittenabfälle haben wir nicht damit auch nur 5% der deutschen Autos damit fahren könnten, falls jemand Fan des neuen Bosch-Dieseltreibstoffs ist. Dieser Kraftstoff wäre bestenfalls eine Beimischung statt des Naturzerstörenden Palmöls.

Bis 2030 werden wir übrigens gerade mal 5% unseres Kerosins für die deutschen Flugzeugemit PtL ersetzen können. In Chile wird derzeit eine gigantischen Anlage dafür gebaut und ein riesiger Windpark, der NUR DAFÜR Strom liefert. Interessant ist dabei, dass man ja immer jammert in Chile würde es nicht genug Wasser geben, für 1 kg Wasserstoff, dem Hauptbestandkeit der Synfuels benötigt man aber 9 Liter davon. Und kein Salzwasser, sondern Süßwasser. Scheint ja wohl doch kein Problem zu sein.

Aber was ist mit unseren Autos?

Für 48 Millionen Verbrenner brauchen wir heute (2021) ca. 45 Milliarden Liter Kraftstoff im Jahr. Um so viel E-Fuels herzustellen benötigen wir jährlich ca. 725 Terawattstunden Strom. Das ist etwas mehr als die gesamtdeutsche Stromproduktion 2021 (579,1 Milliarden Kwh). Für 48 Millionen E-Autos bräuchten wir übrigens 125 Terawattstunden Strom, wenn man LKW dazuzählt, wären es ca. 175 Kwh. Für die heutigen 47 Mio. Verbrenner lag der Energieverbrauch des Verkehrs 2017 bei 754 Mrd. kWh. Wie man sieht, spart ein Elektrischer Verkehr massiv Energie ein, auch wenn wir mehr Strom erzeugen müssen... HIER

Links:

https://www.wiwo.de/technologie/forschung/synthetische-kraftstoffe-warum-friedrich-merz-irrt/26253836.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
https://www.dmt-puls.de/news/auch-e-fuels-belasten-die-umwelt/
https://www.youtube.com/watch?v=Z0emx-5uZyU&t=26s
https://www.innovations-report.de/html/berichte/umwelt-naturschutz/bericht-40639.html
https://www.derstandard.at/story/473889/platin-aus-autokatalysatoren-kann-gesundheitsschaedlich-sein
https://www.derstandard.at/story/2267381/auto-katalysator-keineswegs-so-sauber-wie-angenommen
https://www.derstandard.at/story/1348284738654/katalysatoren-metall-kann-sich-in-pflanzen-anreichern

https://www.sueddeutsche.de/auto/synthetische-kraftstoffe-benzin-elektroauto-1.4454765?fbclid=IwAR1XH4IjMURAeP31OSyy0DQsrhhk90o1FLxumZcOMXzxiXIVGu4UcNkMFLgg

https://www.handelsblatt.com/auto/test-technik/co2-neutrale-verbrenner-warum-synthetische-kraftstoffe-bisher-keine-alternative-zum-elektroauto-sind/24158924.html?fbclid=IwAR2bcED7xkr_KtldMU2N8CWQKga5mmXv731Yt4vkLHahxCImDY3AwNDKe30&ticket=ST-1702805-e7W1pvFdaIoSckZdZNuj-ap3

https://www.wiwo.de/technologie/forschung/synthetische-kraftstoffe-warum-friedrich-merz-irrt/26253836.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

https://www.heise.de/news/Studie-E-Fuel-Autos-viel-weniger-umweltfreundlich-als-Elektroautos-7149319.html

Über C.A.R.E. Diesel


Weil ja immer behauptet wird, die deutsche Bundesregierung würde dem C.A.R.E. Diesel die Zulassung verweigern. In Deutschland gibt es kein ‘Zulassungsverfahren für Kraftstoffe. Der Kraftstoff muss die gesetzlich festgeschriebenen Qualitätsanforderungen erfüllen“, schreibt Christopher Stolzenberg, Pressesprecher des Bundesumweltministeriums, CORRECTIV per E-Mail. Diese Anforderungen sind im Bundes-Imissionsschutzgesetz festgeschrieben und per DIN-Norm geregelt. Für Diesel gelten die Anforderungen der Norm DIN EN 590. Die „Paraffinischen Dieselkraftstoffe aus Synthese oder Hydrierungsverfahren“, zu denen auch „C.A.R.E.-Diesel“ gehört, sind ebenfalls normiert, allerdings in der DIN EN 15940, die keinen Einzug in das Bundes-Imissionsschutzgesetz gefunden hat. Die Bundesregierung habe sich aufgrund fehlender Freigaben der Autohersteller dagegen entschieden, so Stolzenberg. Eine fehlende Freigabe bedeute, dass Fahrzeughalter „den Kraftstoff auf eigenes Risiko verwenden und im Schadensfall auf den Kosten sitzen bleiben.“
Synthetische Kraftstoffe sind in Deutschland jedoch schon im Einsatz. In Reinform dürfen sie beispielsweise in Sportboote mit einem Volvo-Penta-Motor getankt werden.
Außerdem erlauben laut Bundesumweltministerium die gesetzlichen Regelungen eine Beimischung der hydrierten Pflanzenöle zu normalem Diesel für Autos von bis zu 26 Prozent. Zudem darf bis zu sieben Prozent Biodiesel aus Altspeiseölen hinzugefügt werden. Insgesamt also bis zu 33 Prozent. Und diese Zahl sorgt auch für den Namen, unter dem manche Shell-Tankstellen den Kraftstoff bereits verkaufen: R33 Blue. Er ist laut Shell für alle Dieselfahrzeuge zugelassen.
https://correctiv.org/faktencheck/2020/01/17/nein-c-a-r-e-diesel-ist-weder-eine-deutsche-innovation-noch-wird-er-von-der-bundesregierung-abgelehnt/
https://www.mimikama.at/aktuelles/c-a-r-e-diesel/

https://www.bundestag.de/resource/blob/816808/2bc0afbe043f3da08b19b0ded9143019/WD-8-078-20-pdf-data.pdf